Lohnquote

Die Lohnquote ist eine Messgröße in der Volkswirtschaft und beschreibt die funktionelle Einkommensverteilungin der Gesellschaft. Dabei wird das gesamte Einkommen der unselbstständig Erwerbstätigen mit dem gesamten Volkseinkommen verglichen, selbstständige Tätigkeit wird bei der Lohnquote nicht berücksichtigt. Bei der Berechnung gibt es die gesamtwirtschaftliche und die bereinigte Lohnquote.

Die gesamtwirtschaftliche Lohnquote

Die gesamtwirtschaftliche oder auch unbereinigte Lohnquote ist die unkomplizierteste und verständlichste Form. Dabei wird einfach das Lohneinkommen durch das Volkseinkommen geteilt. Diese Form hat jedoch eine wesentlich geringere Aussagekraft gegenüber der bereinigten Quote. Wenn sich nämlich ein unselbstständiger Arbeiter selbstständig macht, fällt er aus der gesamtwirtschaftlichen Quote heraus und wird nicht mehr berücksichtigt.

Die bereinigte Lohnquote

Bei der bereinigten Lohnquote wird der Einfluss möglicher Einkommensänderungen abgegrenzt und isoliert. Bei der Berechnung wird angenommen, dass die Zahl der Lohnempfänger unterschiedlicher Einkommenskategorien gleich bleibt, und wird somit um die Veränderungen der Erwerbstätigkeit bereinigt. Die Lohnquote spielt sowohl bei der staatlichen Politik der Verteilung als auch bei der Beurteilung der Einkommensverteilung eine große Rolle.

Die Lohnquote in Deutschland

Seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts ist die Lohnquote in Deutschland anfangs stetig angestiegen. In den 80er Jahren hat sie leicht geschwächelt, der Grund lag an der hohen Arbeitslosigkeit und der Arbeitszeitverkürzung. Sie ist also auch ein Indikator für den Arbeitsmarkt. In den Jahren 1993 bis 1998 war eine Abnahme der Lohnquote zu beobachten, betrug sie im Jahr 1993 noch 74,4 Prozent des Volkseinkommens so lag sie 1998 nur mehr bei 71,5 Prozent und im Jahr 2007 nur mehr bei 64,7 Prozent. Der Grund liegt daran, dass in Deutschland das Einkommen aus Vermögen immer mehr zunimmt, daraus geht auch hervor, dass ein geringerer Wert nicht unbedingt eine schlechtere Situation der Volkswirtschaft bedeutet. Die Lohnquote zeigt ausschließlich den Anteil der unselbstständigen Arbeit im Vergleich zum Volkseinkommen. Der Rest wird durch selbstständige Arbeit erwirtschaftet. Das Gegenteil der Lohnquote wäre die Gewinnquote.

Die Aussagekraft ist begrenzt

Die Aussagekraft der Lohnquote ist daher als begrenzt anzusehen, da sie keine Aussagekraft in Bezug auf die personale Einkommensverteilung hat. Auch die tatsächliche ökonomische Situation der Arbeitnehmerhaushalte lässt sich aus ihr nicht herauslesen, da dabei Einkommen aus Vermögen nicht berücksichtigt werden. Allein durch die Veränderung der Beschäftigtenstruktur, wie zum Beispiel durch die Abwanderung von Gastarbeitern, der Rückgang der Vollerwerbslandwirte oder die steigende Erwerbstätigkeit von Frauen kann sich die Quote ändern.

Die Lohnquote in der Wirtschaftssoziologie

In der Wirtschaft ist die Lohnquote für die Ökonomen der gesamtwirtschaftliche Anteil des Bruttolohns aus unselbstständiger Erwerbstätigkeit am Volkseinkommen. Das heißt, es werden sowohl Arbeitgeberbeiträge als auch Arbeitnehmerbeiträge, Lohnsteuer und Sozialversicherung mit eingerechnet. Der reziproke Wert wird dann als Profitquote bezeichnet und ist nichts anderes als der Anteil des Unternehmereinkommens und Vermögens am Volkseinkommen. Damit lassen sich soziale Schichtungen und die Entwicklung der Einkommensverteilung ableiten.

Die ergänzte Lohnquote

Die bereinigte Lohnquote gibt an, wie sich die Quote über einen gewissen Zeitraum entwickelt hätte, wenn es zu keiner Umschichtung der erwerbstätigen Bevölkerung gekommen wäre. Dabei geht man immer von einem Basisjahr aus. Wenn man auch das Unternehmereinkommen als Lohn ansieht und mit einberechnet erhält man die sogenannte ergänzte Lohnquote, die widerspiegeln soll, wie hoch der Anteil des Volkseinkommens ist, der dem Produktionsfaktor Arbeit zuzuordnen ist.