Leitungsquerschnitt

Der Leitungsquerschnitt. Was ist das Überhaupt?

Rein mathematisch betrachtet ist der Leiterquerschnitt die geometrische Fläche (Stirnseite) eines rechtwinklig durchgeschnittenen Leiters. Dieser lässt sich über die allgemein bekannte Formel der Kreisfläche A = r Quadrat x Pi berechnen. Zu beachten ist dabei, dass für die Berechnung des Leiterquerschnitts nur die Fläche des leitenden Materials, also des Kupfers zählt und eine etwa vorhandene Isolierung NICHT mit eingerechnet werden darf. Zudem wird bei einem mehradrigen Kabel nur EINE der enthaltenen Adern zur Berechnung herangezogen, da diese in einem Stromkreis nicht parallel, sondern in Reihe geschaltet sind.

Leitungsquerschnitt und zulässige Strombelastbarkeit

Der zu wählende Leitungsquerschnitt ist in erster Linie von der für den angeschlossenen elektrischen Verbraucher erforderlichen Stromstärke abhängig. Gerne übersehen wird, dass eine Leitung, sobald sie von elektrischem Strom durchflossen wird, selbst auch einen elektrischen Verbraucher darstellt und sich je nach Höhe des elektrischen Stroms erwärmen wird.

Die maximal zulässige Erwärmung eines Kabels hängt dabei unter anderem auch von der verwendeten Isolierung ab. So sind für PVC-isolierte Leitungen beispielsweise deutlich geringere Betriebstemperaturen zugelassen als für Silikonleitungen. Ein Blick auf das Etikett oder den Aufdruck auf der Isolierung verrät hierzu Näheres. Zu beachten ist darüber hinaus, dass sich eine Leitung bei gleichbleibendem Strom mehr erwärmt, wenn sie beispielsweise hinter einem Holzpanel verdämmt verbaut ist, als wenn sie frei auf Putz verlegt wird.

Grundsätzlich gilt, dass Leitungen mit größerem Leitungsquerschnitt höhere Strombelastbarkeiten haben, als Leitungen mit geringeren Querschnitten. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass eine weitere Einflussgröße das verwendete Leitermaterial ist. Je leitender der Werkstoff ist (also je kleiner sein spezifischer Widerstand ist), umso mehr Strom kann er bei konstantem Querschnitt tragen. In der Praxis kommt jedoch in den meisten Fällen Kupfer zum Einsatz, die Verwendung von Aluminium oder Legierungen ist eher speziellen Industrieanwendungen vorbehalten.

Um den Leitungsquerschnitt herauszufinden, ist es schon im Vorfeld sehr wichtig, herauszufinden, was alles mit einer Leitung versorgt werden soll. Das spielt die größte Rolle bei der Berechnung dieses Wertes. Der Leitungsquerschnitt wird für verschiedene Dinge am Bau benötigt. So kann ein Leitungsquerschnitt für Stromkabel sehr wichtig werden und auch für Wasserleitungen. Vor allem aber bei der Stromzufuhr spielt dieser Querschnitt und seine Berechnung eine sehr große Rolle. Denn wenn es falsch berechnet wird, kann es passieren, das ein Bereich in einem Neubau nicht ausreichend mit Strom versorgt wird. Das hat zur Folge das ein Stromausfall das ganze Haus lahmlegt.

Was muss alles mit einbezogen werden?

Bei der Berechnung müssen alle Geräte mit einbezogen werden, die nach dem Verlegen der Leitung versorgt werden müssen. Bei Strom handelt es sich dabei um alle Steckdosen, die in einem Haus zur Verfügung gestellt werden und auch um Warmwassergeräte. Nicht zu vergessen sind dabei Lampen und Leuchten. Herde, Geschirrspüler und viele andere Geräte müssen unbedingt mit einbezogen werden. So auch bei der Wasserleitung. Hier ist es wichtig, wie viele Wasseranschlüsse in den Räumen vorhanden sind. Ist eine Badewanne da oder eine Toilette? Das spielt eine große Rolle bei Kupferleitungen. Der Leitungsquerschnitt ermittelt dann das ganze Vorhaben und stellt heraus, ob die Planung ausreichend durchgeführt worden ist.

Branchen für den Leitungsquerschnitt

Es finden sich zwei Branchen in denen der Leitungsquerschnitt wichtig ist. Zum einen handelt es sich dabei um die Elektrizität. Der Elektriker muss diesen Wert erfahren um das optimale Kabel für die Wohnung zu finden. Es kann sich dabei um dreiadriges Kabel oder auch fünfadriges Kabel handeln. Ein weiteres Gewerk ist die Klempnerbranche. Hier spielt der Leitungsquerschnitt eine große Rolle für das Verlegen von Wasserleitungen in einem Gebäude. Natürlich ist auch die Heizung mit einem Leitungsquerschnitt sehr wichtig, was den Beruf des Heizungsbauers wichtig werden lässt.

Wo wird der Leitungsquerschnitt nicht gebraucht?

Hierfür ist das Einsatzgebiet wichtig. Wer ein Kabel einfach locker auf dem Boden liegen lässt, benötigt dennoch den Leitungsquerschnitt. Es findet sich aber auch ein Bereich in dem dieser Wert überhaupt keine Rolle spielt. Denn eine Türklingel braucht diesen Wert nicht. Hier wird ohnehin mit einem sehr feinadrigen Kabel gearbeitet. Das muss nicht berechnet werden, um optimal zu arbeiten. Dennoch sollte nicht vergessen werden, das richtige Kabel zu benutzen. Wer sich dahingehend unschlüssig ist, kann sich auch beim Elektriker des Vertrauens informieren. Dieser wird zeigen, welches Kabel das richtige ist und solche Arbeiten werden erleichtert.