Beschäftigungsgrad

Betriebswirtschaftliche Definition

Im Bereich der Betriebswirtschaftslehre gibt der Beschäftigungsgrad zunächst einmal den Anteil der Kapazität an, der tatsächlich genutzt wird. Der Begriff der Kapazität kann sich dabei sowohl auf ein Unternehmen, einen Betriebsteil, die Arbeitskraft der Belegschaft oder auch eine einzelne Maschine beziehen. Die Kapazität wird dabei in Stückzahlen, aber unter Umständen auch in Arbeitsstunden gemessen.

Beispiel:

Ein Unternehmen ist rein technisch in der Lage, in einem Zeitraum von acht Stunden 4000 Stück eines Produktes herzustellen. Da aber die Auftragslage momentan nicht rosig ist, werden aber nur 3000 Stück produziert. In diesem Fall beträgt die Auslastung des Betriebes also 75%. Das Wort Auslastung ist hier ein Synonym für den Beschäftigungsgrad.

Vor allem in personalintensiven Bereichen wird das Wort Beschäftigungsgrad aber vor allem auch als Synonym für die Auslastung der Belegschaft bezeichnet. Ein zu niedriger Kapazitätsauslastungsgrad kann hier also zu einer Unterbeschäftigung der Belegschaft führen. Wenn ein Betrieb zum Beispiel aufgrund einer schlechten Auftragslage nur zu 75% ausgelastet ist, dann sind die Mitarbeiter zumindest zeitweise beschäftigungslos.

Welche Bedeutung hat der Beschäftigungsgrad?

Der Beschäftungsgrad ist vor allem für Betriebe mit einem hohen Anteil an Fixkosten von großer Bedeutung. Ein hoher Kapazitätsausnutzungsgrad sorgt dafür, dass sich die Fixkosten auf eine große Zahl von hergestellten Produkten oder bereitgestellten Dienstleistungen verteilen. Das reduziert den auf das einzelne Produkt entfallenden Kostenanteil und damit die Stückkosten. Damit steigt auch der entsprechende Gewinn.

Wie kann der Beschääftigungsgrad positiv beeinflusst werden?

Für ein Unternehmen gibt es mehrere Möglichkeiten, um den Beschäftigungsgrad positiv zu beeinflussen. Wenn die Kapazität aufgrund einer schlechten Auftragslage nicht genügend ausgenutzt werden kann, wird das Unternehmen zunächst einmal versuchen, den Grad der Auslastung durch das Acquirieren neuer Aufträge zu verbessern. Wenn das nicht gelingt, so muss in den meisten Fällen der Beschäftigungsstand im Betrieb reduziert werden. Denn in diesen Fällen ist es erforderlich, die Kosten zu reduzieren. Da andere Fixkosten in den meisten Fällen nicht reduziert werden können, können die entsprechenden Kennzahlen oft nur durch einen Personalabbau verbessert werden.

Welche Bedeutung hat der Beschäftigungsgrad im Rahmen der VWL?

Im Rahmen der Volkswirtschaftslehre führt ein schlechter Beschäftigungsgrad meist zu einem niedrigeren Beschäftigung und damit auch zu einer höheren Arbeitslosigkeit.

Wer ermittelt den Beschäftigungsgrad?

Die Auslastung wird vom für das betriebliche Rechnungswesen(Controlling) zuständigen Mitarbeiter ermittelt. Dieser erstellt auch die Kostenrechnung und die Leistungsrechnung.