Rezeptpflichtige Psychedelika als Medikamente

Halluzinogene bald schon auf Rezept?

Bisher waren LSD und andere Psychedelika nur als Droge bekannt, die für Halluzinationen sorgen. Doch die Forschung hat in den letzten Jahren den Mut aufgebracht, sich dieser Stoffgruppe gewidmet, und hat bahnbrechende Erfolge zu verzeichnen. Bisher gibt es LSD und Magic Mushrooms zwar noch nicht auf Rezept. Wenn die Studien aber weiterhin so gute Erfolge verzeichnen, könnten schon bald Psychedelika auf den Rezeptblöcken stehen.

Psychedelika und Depressionen

Psilocybin ist kein neuer Wirkstoff, sondern schon seit Jahrhunderten in der Medizin bekannt. Durch die 1960er Jahre sind Halluzinogene allerdings immer mehr in Verruf geraten. Bis heute stehen Psychedelika auf der schwarzen Liste. Es gibt nur wenige Stoffgruppen wie 1V-LSD, die auf legale Art und Weise erworben werden können. Auch das 1cp-LSD kann diesen LSD-Analoga zugeordnet werden, kann als Chemical Research legal gekauft werden.

Depressionen setzen Patienten auf vielerlei Art und Weise zu. Depressive Zustände können so stark ausgeprägt sein, dass der Alltag nicht mehr zu schaffen ist. Gedankenkreisen, innere Leere, Antriebslosigkeit sind nur einige der typischen Symptome, die bei einer Depression auftreten können. In Deutschland leiden mehr als fünf Millionen Menschen an dieser schweren psychischen Erkrankung, die mitunter auch den Tod bringen kann. Es gibt bisher Medikamente, die als sogenannte Antidepressiva zum Einsatz kommen. Allerdings gibt es einige Depressionen, die therapieresistent sind.

Psilocybin gegen Depressionen

Die Wissenschaft ist schon lange auf der Suche nach neuen Medikamenten. Und Psilocybin könnte nun eine Lösung darstellen, um Betroffenen zu helfen. Die Magic Mushrooms, die bisher nur als Drogen bekannt waren, könnten schon bald bahnbrechende Erfolge in der breiten Behandlung von Depressionen zeigen. Mit dem enthaltenen Wirkstoff Psilocybin soll im Gehirn ein Reset erfolgen, wodurch sich das Bewusstsein der Betroffenen binnen kurzer Zeit verändert.

Bisher sind Magic Mushrooms noch in der Erprobung. Zahlreiche Studien fokussieren auf genaue Wirkungsweisen und Rezeptoren, die innerviert werden. Der große Vorteil bei Psilocybin besteht darin, dass bereits nach zwei bis drei Behandlungen Erfolge zu erkennen sind. Bei einigen Patienten konnten Symptome gänzlich zum Verschwinden gebracht werden. Dies würde ein großer Vorteil gegenüber herkömmlichen Antidepressiva darstellen, die meist über Monate oder Jahre hinweg eingenommen werden. Die Wirkung der Psychedelika, die sich in den bisherigen Studien zeigte, übersteigt jene der Antidepressiva um ein Vierfaches.

Warum erst jetzt?

Diese Frage stellen sich wohl viele. Doch eines muss bedacht werden. Aufgrund des Betäubungsmittelgesetzes unterlagen Psychedelika lange Zeit einer strengen Aufsicht. Der Freizeitkonsum konnte damit einigermaßen eingedämmt werden. Allerdings machte sich dieser Umstand auch in der Forschung bemerkbar. Immerhin waren Forschung aufgrund dieser gesetzlichen Bestimmung kaum möglich.

In den USA kam es vor einigen Jahren zu einer wichtigen Wende. Psilocybin wurde als Breakthrough Therapy bei der Behandlung von schweren Depressionen anerkannt. So konnte die Überprüfung der Wirkung in Gang gesetzt werden. Neben den USA haben auch Österreich und die Schweiz bei dieser wissenschaftlichen Neuerung bereits einen Fuß in die Türe gesetzt. Deutschland ist leider in diesen Belangen weiterhin sehr konservativ.

Das Setting wird von Interesse sein

Nun denken sich sicher viele – wie sollen Depressionen mit Psychedelika behandelt werden? Hierzu wird es stets eine kontrollierte Abgabe der Dosen geben. Patienten werden nach der Einnahme nicht sich selbst überlassen, sondern unterstehen einer kontinuierlichen Betreuung. Die Behandlung wird nach einigen Wochen wiederholt. Jeder Patient erhält die Dosis, die für ihn errechnet wurde. Nur unter diesen kontrollierten Bedingungen und Beobachtungen können Erfolge bei der Behandlung einhergehen.

Deswegen werden Betroffene auch vor der Selbstmedikation gewarnt. Immer mehr Patienten wollen sich mit Hilfe von Psilocybin selbst behandeln. Diese Selbstmedikation aber aufgrund der fehlenden Kriterien der Studien einen gegenteiligen Effekt mit sich bringen.

Fazit

Psychedelika beginnen langsam, aber sicher ihren schlechten Ruf als Partydrogen zu verlieren. Die Forschung hat bereits einen Meilenstein zurückgelegt. Die Behandlung von schweren Depressionen ist in den USA bereits als Breakthrough Therapie zugelassen. Auch in der Schweiz gibt es bereits einige Studien, die die Wirkung unterschiedlicher Psychedelika wie Psilocybin und LSD im Blick haben. Es wird noch ein langer Weg werden, bis Psychedelika auf dem Rezept stehen. Dieser wird sich aber auf jeden Fall lohnen.