Zeitumstellung berechnen

Zweimal im Jahr sorgt die Zeitumstellung bei weiten Teilen der Bevölkerung für Verwirrung. An welchem Tag stellen wir die Zeit um? Drehen wir die Uhren vor oder zurück? Viele digitale Zeitanzeiger passen sich heutzutage automatisch an, dies ist jedoch noch nicht immer der Fall. Gerne vergessen wir den Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit. Um diesen Komplikationen vorzubeugen, sind Rechner für die Zeitumstellung eine willkommene Option. Sie verraten Ihnen den nächsten Termin, um die Zeiger zu bewegen.

Zeitumstellung

   

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So erfahren Sie, wann die nächste Zeitumstellung erfolgt

Für die Ermittlung ist von Ihrer Seite nicht mehr zu tun, als dass Sie die Internetpräsenz aufrufen. Automatisch zeigt Ihnen der Bildschirm den Termin für die letzte ebenso wie die folgende Zeitumstellung. Dieser Rechner orientiert sich an der einheitlichen Regelung innerhalb der Europäischen Union. Um die angezeigten Daten zu aktualisieren, klicken Sie auf „Berechnen“. Zudem verfügt das Gerät über die Möglichkeit, die ermittelten Termine zu drucken, indem Sie die entsprechende Schaltfläche anklicken. Als Beispiel dienen die aktuellen Daten. Der letzte Wechsel von Winter- auf die Sommerzeit erfolgte am 27. März 2016 um drei Uhr nachts. Am 30. Oktober 2016 stellen wir die Uhren um zwei Uhr nachts um eine Stunde zurück.

 

Zur Geschichte der Sommerzeit

Die ersten Gedanken an eine den Jahreszeiten entsprechende Anpassung der Uhr kamen zu Zeiten von Benjamin Franklin auf. Kerzen waren teuer – wer früher aufstand und zeitig schlafen ging, sparte auf diese Weise an dem wertvollen Gut. So nutzen die Menschen das Tageslicht ideal aus. Bis zur offiziellen Einführung einer Sommerzeit dauerte es weitere 200 Jahre.

Der ursprünglich scherzhaft geäußerte Gedanke Franklins an eine gesetzlich geregelte Zeitumstellung geriet nicht in Vergessenheit. Der Brite William Willet setzte sich im 19. bis 20. Jahrhundert dafür ein, die Zeit an vier Sonntagen in Folge um je 20 Minuten zu verstellen. Er war nicht in der Lage, sein Ziel durchzusetzen. Er starb vor der Einführung der Sommerzeit, die ein Jahr später erstmals erfolgte.

In der Zeit der Weltkriege griffen verschiedene Länder Franklins Gedanken an das Sparen wieder auf und setzten ihn vorübergehend um. Diese Maßnahme galt ausschließlich für Kriegszeiten und nicht für die Jahre dazwischen. Das erste Land, das diese Idee umsetzte, war Deutschland, gefolgt von Großbritannien und den USA.

In der Phase nach dem Zweiten Weltkrieg geriet die Zeit im geteilten Deutschland durcheinander. Die Besatzungsmächte verfolgten in ihren Zonen unterschiedliche Regelungen, wodurch innerhalb des Landes eine Zeitverschiebung entstand. Zwischen 1947 und 1949 unterlagen die Uhren einer weiteren Umstellung, der Hochsommerzeit. Um das Tageslicht bestmöglich auszunutzen, stellten die verschiedenen Regierungen die Zeit noch einmal eine Stunde vor.

Seit 1980 besteht in Deutschland eine geregelte Sommer- und Winterzeit. 2002 führte die Europäische Union eine einheitliche Ordnung ein, die bis heute gültig ist. Einige andere Länder, wie die USA oder Australien haben ebenfalls eine Zeitumstellung. Weltweit ist diese jedoch nicht einheitlich geregelt.

 

Wie ist die Umstellung aktuell geregelt?

In Europa stellen wir die Uhr in der Nacht auf den letzten Sonntag im März eine Stunde vor, von zwei auf drei Uhr. Umgekehrtes gilt für den letzten Sonntag im Oktober. Die USA stellt die Zeit zwei Wochen früher um, allerdings gibt es nicht in allen Staaten eine Sommerzeit. Ein großes Durcheinander herrscht vor allem in Arizona. Dort existiert generell nur die Normalzeit, innerhalb des Staates bestehen dagegen Regionen, welche die Angelegenheit anders handhaben.

Kanada und Mexiko haben ebenfalls keine einheitliche Regelung zur Zeitumstellung. Auf der Südhalbkugel sind Sommer- und Winterzeit vertauscht, schließlich sind die Jahreszeiten umgekehrt. Es ist festzuhalten, dass weltweit keine geschlossene Lösung besteht, was bei der Berechnung der Zeitverschiebung kompliziert ist.

In diesen Ländern außerhalb der Europäischen Union stellt die Bevölkerung ebenfalls die Zeit um:

  • Chile
  • Paraguay
  • Brasilien
  • Marokko
  • Syrien
  • Jordanien
  • Irak
  • Mongolei
  • Neuseeland
  • Türkei
  • Kuba

 

Diese Merksprüche helfen Ihnen

Mit den Jahren haben sich verschiedene Hilfestellungen durchgesetzt, anhand derer Sie festmachen, wann die Zeiger vor oder zurückgestellt werden: Im Frühjahr kommen die Gartenmöbel VORS Haus und im Herbst ZURÜCK ins Haus. Ebenso drehen Sie die Zeiger VORNE im Jahr nach VORNE und umgekehrt. Im FRÜHjahr stehen Sie FRÜHER auf. Für die Daten haben sich keine Eselsbrücken durchgesetzt, für diese steht Ihnen der Rechner zur Verfügung.

 

Abschaffung der Sommerzeit?

Seit ihrer Einführung sind weite Teile der Bevölkerung der Ansicht, dass die Zeitumstellung mehr Durcheinander anrichtet, als sie nutzt. Die Kritiker kommen aus unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft. Sie haben sich zu zahlreichen Gemeinschaften und Bündnissen zusammengeschlossen, um der Konfusion ein Ende zu setzen.

Einer der größten Gegner ist die Bahn. Dort herrscht die Ansicht vor, dass der Wechsel zwischen den beiden Zeitsystemen es nahezu unmöglich macht, die Fahrpläne einzuhalten. Diese sind äußerst streng und knapp strukturiert. Das Verstellen der Zeiger wirft die sorgsam abgestimmten Verbindungen in ein gewaltiges Chaos, das schwierig zu handhaben ist. Dies hat Auswirkungen auf die Kundenzufriedenheit.

Andererseits gilt die Sommerzeit innerhalb der gesamten Europäischen Union. Schüfe Deutschland das System als einziges Land ab, wären die Komplikationen für die Bahn unvergleichlich schwerwiegender.

Die meisten Menschen schlafen zur Zeit der Umstellung und wachen am nächsten Morgen, der bewusst ein Sonntag ist, zu einer anderen Zeit auf als sonst. Dies gilt nicht für Schichtarbeiter. Eine kürzere Nacht bedeutet für sie eine Stunde weniger Arbeit. Umgekehrt impliziert die Rückstellung der Uhr eine längere Schicht. Die Einhaltung der Pausenzeiten gestaltet sich für die Arbeiter ebenfalls schwierig. Diese Fälle regeln die Unternehmen individuell.

 

Ist die Umstellung der Uhr für die Gesundheit schädlich?

Wenngleich eine zusätzliche Stunde Tageslicht für den Körper eher positive Auswirkungen hat, bringt die Sommerzeit Menschen wie Tiere aus dem Takt. Wie stark die Belastung ist, hängt von der individuellen Veranlagung ab. Während die einen von der Zeitumstellung nicht mehr wahrnehmen, als ein paar Tage Müdigkeit, leiden andere noch Wochen danach darunter. Eine britische Studie aus dem Jahr 2012 belegt zudem, dass die Anzahl der Verkehrsunfälle am Montag nach der Verschiebung deutlich erhöht ist.

Schwierig gestaltet sich das Dilemma für Menschen mit Schlafstörungen und Kinder. Diese passen sich nur langsam an den neuen Rhythmus an. Eine Erhebung der DAK hat erwiesen, dass nach der Umstellung am Jahresanfang mehr Einweisungen ins Krankenhaus erfolgen und die Ärzte generell stärker belastet sind. Bei all diesen Auswirkungen auf den Körper stellte sich heraus, dass die Folgen im Herbst wesentlich schwächer sind.

 

Wirtschaftliche Auswirkungen

Die verschiedenen ökonomischen Bereiche sehen die Folgen der Zeitumstellung unterschiedlich. Landwirte klagen, da die körperlichen Effekte nicht nur sie betreffen. Nutztiere, vor allem Kühe, sind von dem abweichenden Tagesablauf verwirrt. Sie geben in den Tagen danach weniger Milch. Insgesamt benötigt der tierische Biorhythmus einige Zeit, um sich an die neuen Bedingungen anzupassen. Die Tourismus-Branche profitiert von den längeren Tagen. Die angebotenen abendlichen Aktivitäten sind bei mehr Tageslicht und angenehmen Temperaturen gut besucht.

 

Sparen wir durch die Sommerzeit Energie?

Die Umstellung der Zeit war immer mit dem Gedanken, zu sparen, verbunden sowie das natürliche Licht so gut wie möglich auszunutzen. Die Vordenker dachten an Kerzen, in Folge der Ölkrise und des Krieges handelte es sich vornehmlich um Öl und andere Energiequellen.

Heute dreht sich die Debatte um Strom. Sparen wir durch die Zeitumstellung tatsächlich? Unterschiedliche Studien von Bundestag und Bundesumweltamt belegen, dass der Verbrauch durch eine extra Stunde Sonnenlicht nicht geringer ist. Vor allem im Frühjahr heizen die Menschen morgens mehr. Zudem kommen verstärkte Mobilität sowie zusätzliche Aktivitäten zur Gestaltung der abendlichen Freizeit. Das hebt die Ersparnis nahezu auf. Pessimistische Stimmen vertreten die Ansicht, dass die Zeitumstellung den Energieaufwand steigere.

 

Nicht alles ist negativ

Trotz all dieser Argumente gegen die Zeitumstellung hat das Verstellen der Zeiger positive Aspekte. Wer spürt nicht, um wie viel leichter das Aufstehen im Herbst fällt, wenn es nicht ganz dunkel ist? Dieser Effekt hält nicht den gesamten Winter über an, zumindest zögert er die unvermeidbaren dunklen Morgen heraus.

Wie der Erfolg der Tourismus-Branche zeigt, nutzen wir die verlängerten Abende im Sommer gerne für gesellige Aktivitäten. Für Berufstätige besteht durch die Verschiebung die Möglichkeit, nach der Arbeit noch Tageslicht abzubekommen. Statt den Tag im Büro zu verbringen und im Dunkeln nach Hause zu gehen, bietet sich die Gelegenheit, den Vitamin-D-Vorrat aufzufüllen.

Andreas Neidlinger vertritt die Ansicht, dass es den natürlichen Wachphasen des Menschen entspricht, das Sonnenlicht auszunutzen. Der Wissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist überzeugt, dass die Sommerzeit den aktiven Zeiten der meisten näher kommt.

 

Welche Schlussfolgerungen ergeben sich daraus?

Festzuhalten ist, dass es trotz der Initiative vieler Bürger in der Europäischen Union keine Ambitionen gibt, die Zeitumstellung abzuschaffen. Ein einzelnes Land wäre mit einer Flut von Komplikationen konfrontiert, hielte es unabhängig von den anderen Staaten die Normalzeit dauerhaft bei.

Es bleibt folglich keine Alternative, als sich an den „Mini-Jetlag“ zu gewöhnen und die positiven Aspekte zu betonen – mehr Licht am Morgen, ebenso am Abend und eine Anpassung an die natürlichen Wachphasen. Wessen Uhr sich selbstständig umstellt, hat einen klaren Vorteil.