Hyperfokale Distanz berechnen

Sie sind Profi- oder Semi-Profi-Fotograf und möchten die hyperfokale Distanz berechnen? Mit dem kostenlosen Hilfreiche-Tools-Hyperfokale-Distanz-Rechner geht das einfach und in sekundenschnelle.

Blendenwert  
Sensorformat  
Brennweite (10 bis 300mm)  

   

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Da heutzutage nahezu jeder eine Spiegelreflex-Digitalkamera (oder ein entsprechendes spiegelloses Modell) besitzt, die einfach zu handhaben sind, dürfte Ihnen folgende Situation bekannt sein: Sie befinden sich auf Reisen und nehmen ein atemberaubendes Landschaftsmotiv wahr. Schnell wird die Kamera gezückt, um dieses Motiv, z. B. in der Landschaftsfotografie, festzuhalten, damit Sie es mit Familie und Freunden oder auf sozialen Medien teilen können.

Obwohl es sich um eine hochwertige digitale Spiegelreflexkamera handelt, entspricht das Ergebnis am Kameradisplay dennoch nicht Ihren Erwartungen. Meist spielt der Autofokus einen Streich: das Motiv im Vordergrund ist unscharf, die Landschaft im Hintergrund hingegen perfekt. Oder umgekehrt, das Vordergrundmotiv sieht toll aus, der Hintergrund hingegen wirkt verschwommen.

Das kann an einer falsch eingestellten Belichtungszeit oder einem falschen Blendenwert liegen, oder daran, dass die hyperfokale Distanz beziehungsweise die Schärfentiefe falsch eingeschätzt wurde.

 

So funktioniert der Hyperfokale-Distanz-Rechner

Der Begriff hyperfokale Distanz beschreibt die Entfernung zwischen Kamera und Motiv. Genauer: Ab welchem bei einer bestimmten Blendeneinstellung sowie einer bestimmten Brennweite alles hinter dem fokussierten Punkt bis ins Unendliche annähernd scharf abgebildet wird.

Diese hyperfokale Distanz lässt sich mit einiger Erfahrung zwar gut abschätzen, jedoch steht Ihnen nun auch der Hilfreiche Tools-Rechner zur Verfügung. Mit diesem Rechner können Sie, wenn Ihnen die Werte für Brennweite und Blende sowie der Sensortyp bekannt sind, die hyperfokale Distanz berechnen lassen.

Die Brennweite müssen Sie nicht ausrechnen, sie ist vorne am Objektivrand oder am Objektivkörper bzw. Objektiv in Millimetern (mm) angegeben.

Im ersten Feld können Sie die Brennweite in mm eingeben, in Werten  von 10 bis 300mm.
Wählen Sie aus der Skala von f/1.4 bis f/32 den gewünschten Blendenwert aus.
Wählen Sie aus, welches Sensorformat Ihre Kamera besitzt: Vollformatsensor, Halbformatsensor oder Micro-Four-Thirds Sensor.

Klicken Sie auf „Berechnen“, und im Textfeld erscheint die gewünschte Information.

Rechenbeispiele:

Sie wollen eine 75 mm Brennweite verwenden und haben die Blende auf f/8 eingestellt. Verfügen Sie über eine Kamera mit Vollformat-Sensor, wird im Textfeld als Ergebnis für die hyperfokale Distanz 23,51 Meter angezeigt. Das bedeutet, wenn Sie auf 23.51 m scharf stellen, wird Ihr  Landschaftsfoto ab einer Entfernung von 11.76 m bis unendlich scharf.

Wenn Sie dieselben Werte für Brennweite und  Blende eingeben, jedoch über eine Kamera mit Micro-Four-Thirds Sensor verfügen, wird als Ergebnis eine Entfernung von 46,95 Metern. In anderen Worten, wenn Sie auf 46,95 m scharf stellen, ist das  Bild ab einer Entfernung von 23,48 m bis unendlich scharf.

 

Wichtige Fakten über die hyperfokale Distanz

  • Als hyperfokale Distanz bezeichnet man die Schärfentiefe
  • Sie ist die Differenz zwischen Kamera und Motiv
  • Sie reicht von halber hyperfokalen Distanz bis ins Unendliche
  • Der Zerstreuungskreis ist der unscharfe Bereich, der bei allem außerhalb dessen entsteht

 

Blende und Schärfentiefe

Grundsätzlich bestimmt die Blende, was am Foto scharf ist und was nicht. Als Faustregel gilt, je kleiner die Blendenzahl, desto weniger Schärfentiefe; je größer die Blendenzahl, umso größer auch die Schärfentiefe. Bei einer zu kleinen Blendeneinstellung kann allerdings die Gesamtschärfe beeinträchtigt werden. Überdies benötigt ein kleiner Blendenwert eine längere Belichtungszeit, was die Gefahr mit sich bringt, dass das Foto verwackelt aussieht, besonders wenn ohne Stativ fotografiert wird.

Als Schärfentiefe bezeichnet man den Abstand zum Fokuspunkt. Also jenen Gesamtbereich vor der Linse, der auf dem fertigen Foto mit akzeptabler Unschärfe abgebildet wird. Je weiter das Objekt, das den Fokuspunkt darstellt, von der Linse entfernt ist, desto höher ist der Wert der Schärfentiefe.

Die Kenntnis der Schärfentiefe oder Blendenzahl alleine schafft noch keine scharfen Landschaftsfotos. Zum Gelingen der Fotos spielt der Abstand von der Kameralinse zum ersten Objekt, das am Foto scharf abgebildet werden soll, eine große Rolle.

 

Was ist die hyperfokale Distanz?

Der Abstand von der Kameralinse bis zum naheliegendsten Punkt, ab welchem die Schärfe des Fotomotivs bis Unendlich im Hintergrund reicht, wird hyperfokale Entfernung beziehungsweise Hyperfokaldistanz genannt.

Das bedeutet, wenn man die Linse genau auf diese Entfernung fokussiert, werden im Unendlichen liegende Objekte ebenfalls gerade noch mit akzeptabler Unschärfe abgebildet. Der gesamte, mit akzeptabler Unschärfe abgebildete Bereich, die sogenannte Schärfentiefe, reicht von der halben hyperfokalen Distanz bis ins Unendliche.

Die Kameraeinstellung oder Fokussierung auf „unendlich“ hat jedoch nichts mit der hyperfokalen Distanz zu tun. Bei den meisten Objektiven für digitale Spiegelreflexkameras geht die Schärfeeinstellung sogar über unendlich hinaus, damit die Autofokus-Funktion bei automatischer Scharfstellung nicht anstößt.

In der Praxis wird die hyperfokale Entfernung als ein grober Richtwert betrachtet, da bei Scharfstellfehlern die Unschärfe nur schleichend zunimmt. Bei einer Landschaftsaufnahme mit exakter Hyperfokaleinstellung kommt ein Foto mit annähernder, grenzwertiger Schärfe des gesamten Hauptmotivs heraus. Beim Fotografieren von Landschaften ist meist die hohe Schärfe des Hauptmotivs wichtiger als eine allgemein mäßige Schärfe auf der gesamten Aufnahme.

 

So funktionieren Kamerasensoren

Kamerasensoren sind bei Digitalkameras eingesetzte elektronische Bildsensoren.
Vollformatsensoren oder englisch full-frame sensor, abgekürzt FF,  sind Sensoren, deren  Bildformat dem des klassischen 35-mm-Kleinbildfilms entspricht, also etwa einer Bildgröße von 24 mm × 36 mm.

Die Bezeichnung Vollformatsensor entstand dadurch, dass die Bildsensorformate der frühesten digitalen Kameras sehr viel kleinere Größen hatten und sich erst im Anschluss an das aus der analogen Fotografie bekannte Kleinbildformat hin entwickelten. Mittlerweile gibt es digitale Bildsensoren mit Größen, die weit über das sogenannte Vollformat hinausgehen.

Die in den gängigen Spiegelreflexkameras am häufigsten verwendeten digitalen Bildsensoren entsprechen entweder dem ursprünglichen Kleinbildformat von 24 mm x 36 mm (Vollformatsensoren, bei Nikon mit FX bezeichnet) oder dem etwas günstigeren Halbformat 15.6 mm x 23.5 mm (bei Nikon DX-Format) oder 14.8 mm x 22.2 mm (APS-C – Format von Canon).

 

Besonderheiten des Micro-Four-Third-Bildsensors

Ein Micro-Four-Thirds-Bildsensor (abgekürzt MFT oder µFT, entsprechend dem  SI-Präfix µ für „mikro“) bezeichnet ein spezielles, im Wesentlichen von den Firmen Panasonic und Olympus entwickelte Bildsensorsystem. MFT ist ein speziell auf digitale, spiegellose Systemkameras abgestimmter Standard für Systemkomponenten wie zum Beispiel Objektivanschlüsse oder Blitzlichtgeräte.

Was MFT von anderen Sensoren unterscheidet, ist die Tatsache, dass dieser Standard allgemein und auch für andere Hersteller offen ist. In diesem Standard für Systemkomponenten werden  unter anderem die Sensormaße, das Objektivbajonett samt Kommunikationsprotokoll, der Bildkreis und das Auflagemaß sowie optische Anforderungen (zum Beispiel der maximale Winkel zwischen auf den Sensor treffende Lichtstrahlen) festgelegt. Somit ist Micro-Four-Thirds der einzige herstellerübergreifende Standard für spiegellose digitale Kamerasysteme, welcher mittlerweile von über 30 Anbietern unterstützt wird.
Wichtig: Den Hyperfokale Distanz-Rechner sowie alle in diesem Artikel enthaltenen Informationen haben wir zwar gründlich recherchiert, aber wir erheben keinerlei Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Wir beantworten gerne Fragen zum Hyperfokalen Distanz-Rechner, übernehmen jedoch keinerlei Haftung, Verantwortung und Gewährleistung für die Ergebnisse.