Löslichkeitsprodukt

Als fester Wert dient das Löslichkeitsprodukt dazu, die maximale Löslichkeit eines Salzes in einem Lösungsmittel zu bestimmen. In Bezug auf das Lösungsverhalten wird in leicht lösliche Salze, beispielsweise Erdalkalihalogenide und Alkalihalogenide, und schwer lösliche Salze, solche wie Schwermetallsulfide, Silberhalogenide und Schwermetallsulfate unterschieden. Die Löslichkeit der Salze wird über das Löslichkeitsprodukt (L) definiert, welches sich wiederum aus dem Massenwirkungsgesetz MWG ableiten lässt. Die Löslichkeit des Salzes ist umso geringer, je kleiner das Löslichkeitsprodukt (L) ist.

Leicht-und schwer lösliche Salze

Die Löslichkeit eines Stoffes zeigt auf, in welchem Umfang ein Reinstoff sich in einem Lösungsmittel löst und bezeichnet also die Eigenschaft eines Stoffes, sich unter homogener Verteilung, in Form von Ionen, Molekülen oder Atomen, mit dem Lösungsmittel zu vermengen. Das Lösungsmittel ist dabei meist eine Flüssigkeit. Daneben existieren jedoch auch feste Lösungen, zu welchen beispielsweise keramische Werkstoffe, Gläser oder Legierungen zählen. Eine große Anzahl von Salzen ist sehr leicht löslich. Zu diesen zählen insbesondere die Ammoniumverbindungen, Nitrate und Chloride. Diese Verbindungen sind äußerst relevant für die Umwelt, da sie leicht in das Grundwasser gelangen. Salze wie zum Beispiel Karbonate und Silicate sind schwer löslich. Aus diesem Grund sind sie Boden-und Gesteinsbildner. Als schwer lösliche Salze häufen sich die Sulfide der Schwermetalle oder aber auch das Sulfat und Chlorid von Blei beispielsweise in Ufersedimenten oder sammeln sich in Organen wie der Niere, den Zähnen oder in der Konochensubstanz an.

Qualitative und quantitative Löslichkeit

Es wird zwischen der qualitativen und der quantitativen Löslichkeit unterscheiden. Die qualitative Löslichkeit bezeichnet die Erkennbarkeit der Lösung eines Stoffes in einem Lösungsmittel. Die quantitative Löslichkeit beschreibt die Menge des Stoffes, die im Einheitsvolumen eines Lösungsmittels gelöst werden kann. Das Löslichkeitsprodukt ist das Produkt der Konzentrationen der Anionen und Kationen von einem Elektrolyt, bzw. der Aktivität in einer wässrigen, gesättigten Lösung bei einer bestimmten Temperatur. Das Löslichkeitsprodukt hängt immer von der Temperatur ab und vergrößert sich, sobald die Temperatur zunimmt. Schwer lösliche Elektrolyte hingegen besitzen ein kleines Löslichkeitprodukt.

Sättigungskonzentration

In Bezug auf Salze ist es üblich, den negativen Logarithmus des Löslichkeitsprodukts anzugeben, wobei diese Größe dann als pH-Wert bezeichnet wird. Wird das Löslichkeitsprodukt vom Produkt der Konzentrationen überschritten, so muss das Salz auskristallisieren bzw. es liegt eine übersättigte Lösung vor, welche thermodynamisch instabil und temporär begrenzt haltbar ist. In Lösungen, die gemischt sind, beispielsweise in natürlichem Wasser mit einer hohen Konzentration von Ionen, stimmt die Konzentration hingegen nicht stöchiometrisch paarweise überein, wie es bei der Lösung einzelner Salze der Fall wäre. Gelöster Kalk ist ein gutes Beispiel, da dieser durch das gelöste Kohlenstoffdioxid als Calciumhydrogencarbonat in Lösung geht und somit einen wesentlichen Teil der Wasserhärte definiert. Eine gesättigte Salzlösung, die in Kontakt mit dem festen Bodenkörper des Salzes steht, ist ein typisches Beispiel für ein heterogenes, dynamisches Gleichgewicht. Ionen gehen stetig vom Bodenkörper in die Lösung, wobei die Ionen sich gleichzeitig wieder aus der Lösung am Festkörper abtrennen. Durch das Löslichkeitsprodukt können Sättigungskonzentrationen berechnet werden.

Essenzielle Konstante

Das Löslichkeitsprodukt ist eine zentrale und essenzielle Konstante in Bereichen der Chemie, Biologie und in der Medizin. Des Weiteren ist das Löslichkeitsprodukt, die Löslichkeit chemischer Verbindungen in der analytischen Chemie von Interesse. Gleichgewichtsreaktionen spielen beispielsweise im Zusammenhang mit Redoxgleichgewichten oder Säure-Basen-Gleichgewichten und in der Natur eine tragende Rolle. Ein imposantes Beispiel für das Wirken von Löslichkeitsgleichgewichten in der Natur sind die auf dem Karbonat-Hydrogencarbonat-Gleichgewicht beruhenden Tropfsteinhöhlen.