Tagesgeld

Welche Vorteile/Nachteile hat Tagesgeld?

Das Tagesgeld ist eine sehr beliebte Anlageform mit einigen Vor- und Nachteilen. Der größte Vorteil ist zweifelsfrei die hohe Flexibilität in Bezug auf die Verfügbarkeit des Geldes. Auf dem Tagesgeld angelegte Beträge können jederzeit verfügt werden. Es gibt kaum alternative Geldanlagen, die eine ähnlich hohe Flexibilität gewähren. Weiterhin bekommen Anleger beim Tagesgeld immer eine marktgerechte Verzinsung. Die Zinsen werden regelmäßig an die Entwicklung auf dem Geld- und Kapitalmarkt angepasst. Aus diesem Vorteil ergibt sich jedoch auch ein großer Nachteil. Die Zinssätze beim Tagesgeld sind variabel. Das bedeutet, dass sie von Kreditinstituten jederzeit geändert und angepasst werden können. Wird Geld zu einem hohen Zinssatz auf dem Tagesgeldkonto angelegt, so kann sich dieser Anfangszinssatz schon nach wenigen Tagen reduzieren. Anleger müssen jedoch über die Veränderung des Zinssatzes informiert werden. Weiterhin lassen sich mit dem Tagesgeldkonto keine überdurchschnittlich hohen Renditen erzielen. Die Renditen auf Tagesgeldern sind lediglich marktgerecht. Eine längere Laufzeit führt bei anderen Geldanlagen zu höheren Zinsen. Beim Tagesgeld greift dieser Grundsatz jedoch nicht.

Wen betrifft das Tagesgeld?

Das Tagesgeld betrifft grundsätzlich alle Kunden von Banken oder Finanzdienstleistungsunternehmen. Es ist für alle Kunden, die kurzfristig Geld anlagen bzw. parken möchten, geeignet. Dabei hat das Alter des Kunden keine Bedeutung. Auch die allgemeine Vermögenssituation der Kunden hat keinen Einfluss darauf, für wen das Tagesgeld geeignet ist. Dennoch legen vor allem sehr konservative und sicherheitsorientierte Kunden ihr Vermögen auf einem Tagesgeld an. Für sehr vermögende Kunden ist das Tagesgeld dagegen nur im Rahmen einer langfristigen und bedarfsgerechten Vermögensdiversifikation geeignet.

Worin unterscheidet sich Tagesgeld vom Festgeld?

Viele Verbraucher kennen den Unterschied zwischen Tages- und Festgeldern nicht. Tages- und Festgelder unterscheiden sich jedoch sehr deutlich voneinander. Das Tagesgeldkonto hat nur eine Laufzeit von lediglich einem Tag. Die angelegten Beträge sind jederzeit verfügbar. Die kürzeste Laufzeit beim Festgeld beträgt dagegen 30 Tage. Die längste Laufzeit beim Festgeld kann bis zu mehreren Jahren betragen. Vor Fälligkeit der Beträge auf einem Festgeld ist eine Verfügung nur in bestimmten Ausnahmefällen möglich. Beim Festgeld kann der Zinssatz außerdem nach Beginn der Laufzeit vom Kreditinstitut nicht mehr geändert werden. Die Zinsen auf Tagesgeldkonten sind dagegen variabel und werden regelmäßig angepasst. Außerdem werden beim Festgeld die Zinsen meistens am Ende der Laufzeit gezahlt. Übersteigt die Laufzeit ein Jahr, so erfolgt die Zinszahlung in der Regel am Ende des Jahres. Bei Tagesgeldkonten werden die Zinsen dagegen monatlich oder quartalsweise dem Anlagekonto gutgeschrieben.

 

Was ist Tagesgeld?

Tagesgeld ist eine besonders flexible Anlagemöglichkeit und gehört neben dem Girokonto zu den Sichteinlagen. Unabhängig von der Anlegesumme bieten verschiedene Banken verzinste Tagesgeldkonten an. Ein Tagesgeldkonto wird ohne feste Laufzeit abgeschlossen, das angelegte Geld ist täglich verfügbar. Im Gegenzug wird der Zinssatz nicht festgeschrieben, er kann sich täglich verändern. Ein Tagesgeldkonto lohnt sich vor allem für private Sparer mit einem kleinen oder mittelgroßen Vermögen, die ihr Kapital kurzfristig anlegen möchten, um im Notfall jederzeit darauf zurückgreifen zu können.

Die Zinsen eines Tagesgeldkontos

Wer sein Kapital auf einem Tagesgeldkonto anlegt, erhält im Gegenzug Zinsen von der Bank. Während der Zinssatz bei vielen Anlagemöglichkeiten vertraglich für einen bestimmten Zeitraum festgeschrieben wird, unterliegt das Tagesgeld der theoretischen Möglichkeit von ständig wechselnden Zinsen, eine Zinsgarantie gibt es nicht. Im Vertrag wird lediglich festgesetzt, in welchen Abständen die Zinsgutschrift erfolgt, dies kann monatlich, alle drei Monate oder jährlich sein. Der Tageszinssatz unterliegt den Schwankungen des wirtschaftlichen Marktes, sein prozentualer Wert am Tag der Zinsgutschrift wird mit dem Anlagebetrag verrechnet. Trotz dieser Schwankungen im Zinssatz sind Tagesgeldkonten keine risikoreiche Geldanlage. Die Tagesgeldzinsen sind deutlich höher als der Zins für Girokonten oder Sparbücher, die täglichen Schwankungen in der Regel gering.

Die Sicherheit eines Tagesgeldkontos

Tagesgeldkonten gelten als sehr sichere Geldanlage. Nach der internationalen Finanzkrise wurden die Sicherheiten für Geldanlagen verschärft. Heute ist das angelegte Kapital durch die Einlagensicherung abgesichert. Die Banken und Geldinstitute sind gesetzlich dazu verpflichtet, selbstständig eine ausreichende Geldmenge in Form von Einlagensicherungsfonds anzulegen, um im Falle einer finanziellen Krise die Anlagen der Sparer zurückzahlen zu können. Zusätzlich gibt es eine gesetzliche Einlagensicherung für Finanzprodukte wie Tagesgeldkonten, die 90% der Anlagesumme bzw. maximal 20.000 Euro absichert. In einer dritten Ebene der Einlagensicherung treten außerdem verschiedene Bankenverbände für das Kapital der Sparer ein.

Kontoeröffnung mit und ohne Referenzkonto

Wer ein Tagesgeldkonto eröffnen möchte, hat die Wahl zwischen verschiedenen Anbietern, die mit unterschiedlichen Konditionen den Sparer für sich gewinnen möchten. Dabei kann die Kontoeröffnung eines Tagesgeldkontos mit der Eröffnung eines Girokontos verbunden werden. Das Tagesgeldkonto unterscheidet sich vom Girokonto, indem das Tagesgeldkonto nicht für den alltäglichen Zahlungsverkehr genutzt werden kann, Überweisungen sind nicht möglich. Allerdings kann ein Girokonto als Referenzkonto dienen. In diesem Fall wird das Geld vom Tagesgeldkonto auf das Girokonto gebucht und kann im Anschluss weitergeleitet werden, auch Einzahlungen vom Girokonto auf das Tagesgeldkonto sind möglich. Ist bereits ein Girokonto vorhanden, kann dieses Konto als Referenzkonto dienen.

Die Abgeltungssteuer auf das Tagesgeld

Ein Tagesgeldkonto bietet außerdem diverse finanzielle Vorteile. Über einen Freistellungsauftrag können Sparer jedes Jahr bis zu 801 Euro Zinsen auf das Tagesgeld erhalten, ohne diese Summe von der Steuer absetzen zu müssen. Wird dieser Betrag überschritten, tritt die Abgeltungssteuer in Kraft. Dabei werden die Einkünfte durch Zinsen nicht über den persönlichen Satz versteuert, der bis zu 42% betragen kann. Stattdessen werden nur etwa 25% Abgeltungssteuer auf die Zinseinkünfte erhoben.

Der Unterschied zum Festgeld

Tagesgeld wird von vielen Sparern mit dem Festgeld gleichgesetzt, das sich jedoch in den Konditionen des Kontos stark unterscheidet. Denn beim Festgeld wird das Kapital für einen bestimmten Zeitraum angelegt, auf die Anlegesumme kann während der Laufzeit nicht zugegriffen werden. Das Tagesgeld ist somit deutlich flexibler als das Festgeld. Außerdem werden Festgeldkonten mit einem vertraglich festgeschriebenen Zinssatz verzinst, der im Gegensatz zu den Tagesgeldzinsen keinen Schwankungen unterliegt. Tagesgeld und Festgeld sind somit kurzfristige Anlegemöglichkeiten einer beliebig hohen Geldmenge, das Tagesgeldkonto ist dabei jedoch deutlich flexibler.

Die Vor- und Nachteile im Überblick

Doch die hohe Flexibilität im Gegensatz zum Festgeldkonto ist nur ein Vorteil des Tagesgeldes. Denn zeitgleich sind auch die Zinssätze deutlich höher als bei Girokonten oder Sparbüchern, die gerne zur kurzfristigen Geldanlage genutzt werden. Der schwankende Zinssatz kann dabei Vor- und Nachteile mit sich bringen. Wenn er kurz nach der Kontoeröffnung sinkt, werden weniger Zinsen gezahlt als erwartet. Die Schwankungen sind jedoch in der Regel gering. Einen Vorteil ist die fehlende Zinsgarantie allerdings in Zeiten steigender Tagesgeldzinsen, wenn die ausgezahlten Zinsen die Erwartungen übertreffen. Wer sein Kapital langfristig anlegen möchte, profitiert mehr von alternativen Anlegeformen, bei denen die feste Anlage über einen langen Zeitraum mit deutlich höheren Zinsen belohnt wird. Für Sparer, die eine beliebig hohe Geldsumme kurzfristig bei guten Zinsen anlegen und dabei ständig flexibel bleiben möchten, ist ein Tagesgeldkonto jedoch die richtige Wahl.