Zinseszins

Was ist ein Zinseszins?

Der Zinseszins ist eine Art Zins, der auf dem Kapital zugeschriebenen Zinsen von vergangenen Berechnungsperioden berechnet wird. Für diesen Zins ist es erforderlich, das dem Kapital schon fällige Zinsen kapitalisiert wurden. So geht die neue Berechnungsgrundlage vom Kapital und eines zugeschriebenen Zinses aus. Je nach Zinssatz und Höhe beziehungsweise Anlagedauer einer Kapitalanlage wird der Zinseszins in der Berechnung angewendet. Es handelt sich hierbei um ein Teilgebiet aus der Finanzmathematik. Jedes Vermögen oder auch Schulden steigen durch den Zinseszins exponentiell.

Wozu benötigt man Zinseszins?

Der Zinseszinseffekt, der bei der Staatsverschuldung angerechnet wird, kann bei einem ausreichenden Wirtschaftswachstum kompensiert werden. Werden bei einem Staat die Schulden mit 5 Prozent verzinst und eine Inflationsrate in Höhe von 3 Prozent vorliegt, dann müsste das reale Wachstum der Wirtschaft im Jahr ungefähr 2 Prozent betragen, um die reale Schuldenquote nicht stiegen zu lassen, wenn die anfallenden Zinsen durch eine Neuverschuldung gezahlt werden. In einem solchen Fall könnte die Inflation und das reale Wirtschaftswachstum einen Zinseszinseffekt dauerhaft kompensieren, da beide dem gleichen exponentiellen Wachstum wie dem Zinseszinseffekt unterliegen. Eine im Voraus getroffene Vereinbarung des Zinseszinses ist nach dem BGB bei Schuldverhältnissen nichtig. Hierdurch soll eine übermäßige und schwer durchschaubare Zinskumulation im Verzugsfall verhindert werden. Eine Berechnung von Verzugszinsen auf rückständige Zinsen ist nicht erlaubt. Zinseszinsen können aber nachträglich vereinbart werden.

Der Zinseszins bringt viele Vorteile

Wenn Zinsen also nach einer Zinsperiode auf dem Kapital angerechnet und ab dann mitverzinst werden , dann spricht man von einem Zinseszins. Eine Zinsformel berechnet immer das Endkapital, wenn ein Anfangskapital für die Laufzeit über bestimmte Jahre zu einem Zinssatz von dem jeweiligen Prozent angelegt wird. Mit dieser Formel wird angenommen, dass diese Zinsen jedes Jahr dem Anlagekapital zugeschlagen und verzinst werden.

Eine hohe Rendite durch den Zinseszins erzielen

Für jeden Anleger ist der Zins und Zinseszins für die Kalkulation der Finanzen ausschlaggebend. Für das angelegte Guthaben zahlt jede Bank jährlich den Zinssatz aus, welcher dieses Geld über den gewünschten Zeitraum vermehrt. Hierbei wird zwischen zwei grundsätzlichen Formen der Verzinsung unterschieden. Bei den meisten Festgeldanlagen wird jährlich ein fester Zinssatz für das Anfangskapital gezahlt. Wenn man zum Beispiel 10.000 Euro anlegt, dann wird ein Zinssatz von 4,5 Prozent jährlich berechnet. Somit werden jährlich 450 Euro Zinserträge gutgeschrieben. Für jeden Anleger ist es also vorteilhaft, wenn man beide Zinsformen erhält. Die erworbenen Zinsen werden am Jahresende zum Anfangskapital hinzugerechnet und nachfolgend werden die Zinsen auf die Summe vom Anfangskapital hinzugefügt. Somit erhalten auch die Zinsen vom letzten Jahr im Folgejahr Zinsen. Diese Art der Verzinsungsform gibt es oft bei Tagesgeldanlagen und es wird hierdurch eine hohe Rendite erzielt.