Kapitalumschlag

Kapitalumschlag – eine wichtige betriebswirtschaftliche Kennzahl

Die Kennzahl Kapitalumschlag, auch häufig Asset Turnover, capital turnover, Gesamtkapitalumschlag, Umschlagshäufigkeit, Kapitalumschlagshäufigkeit oder total asset turnover genannt, kennt man aus dem Betriebswirtschaftlichen Bereich und gibt an, wie oft das Gesamtkapital über den Umsatz umgeschlagen wird.

Kapitalumschlag ist eine Kennziffer die das Verhältnis von Umsatz zu Eigen- oder Gesamtkapital aufzeigt. Der Kapitalumschlag sagt aus, wie viel Umsatz mit Geldeinheiten mit der Geldeinheit Eigen- oder Gesamtkapital erwirtschaftet wurden.

Beispiel für den Kapitalumschlag
Ein Kapitalumschlag von 2 bedeutet zum Beispiel dass ein Unternehmen für jeden eingesetzten Euro der als Kapital gilt, einen Umsatz von 2 Euro erwirtschaften muss.
Je höher der Kapitalumschlag ist, desto besser fällt die Kapitalrendite aus. Aus diesem Grund ist es für Unternehmen bedeutend einen hohen Kapitalumschlag zu erreichen beziehungsweise, diesen von Jahr zu Jahr verbessern.

Formel des Kapitalumschlag

Kapitalumschlag = Umsatz* / Gesamtkapital**

*der Umsatz ist aus der Gewinn- und Verlustrechnung zuentnehmen. Sie finden den Punkt unter Umsatzerlöse
** Gesamtkapital = hier wird das durchschnittliche Gesamtkapital des Jahres genommen.

Bedeutung von einem hohen Kapitalumschlag

Ein hoher Kapitalumschlag ist immer positiv:
Würde ein Unternehmer mit demselben Kapitaleinsatz gleichen Umsatz erzielen oder
mit wenig Kapitaleinsatz denselben Umsatz erzielen, verringern sich die Kapitalkosten, die aus Fremdkapitalzinsen, beispielsweise für Kredite, seitens der Anteileigner geforderten Eigenkapitalrendite bestehen können.

Verbesserung des Kapitalumschlags

Der Kapitalumschlag kann erhöht werden, wenn zum Beispiel die Vorratsbestände durch eine Optimierung im Bestand gesenkt werden oder die Außenstände der Kundenforderungen mit zeitnahen Zahlungszielen reduziert werden und auch ein strikteres Mahnwesen kann helfen den Kapitalumschlag zu erhöhen.
Bei der Bilanz wird die Aktivaseite reduziert und auch die Passivaseite, das heißt das Kapital, wird gesenkt und die Kapitalumschlagshäufigkeit wird höher.

Der Kapitalumschlag ist der Gesamtprozess von der Anlage des Kapitals bis zur Geld Rückkehr zum Unternehmer mit dem Mehrwert vermehrten angewandten Kapital. Die tatsächliche Länge vom Umschlag der Kapitalbestandteile richtet sich danach welche Ware produziert wird, nach der Produktionszeit, also Arbeitszeit und Reifezeit, sowie nach der Zirkulationszeit, die aus der Umlaufzeit der Waren [= Lager und Transport] und der Wertzirkulationszeit der Tauschwerte ( = Zahlungsfristen, Überweisungszeiten ] besteht.

Verkürzung des Kapitalumschlags

Mit technischen Änderungen des Produktionsprozesses kann die nötige Arbeitszeit für die Warenproduktion verkürzt werden. Durch technische Änderungen oder Verfahrensänderungen des Produktionsprozesses wird die Reifezeit verkürzt.
Die Umlaufzeit der Waren und der Wertzirkulationszeit, also die Verkaufszeit sollte man durch kürzere Lagerzeiten, sowie kürzeren Transportwegen und mit schnelleren Transportmitteln verkürzen und die Zahlungsfristen und Überweisungszeiten zeitnah fest legen.
Aus der Verkürzung des Kapitalumschlags erhält man eine höhere Arbeitsintensität und eine Verlängerung der Arbeitszeit durch Überstunden oder Schichtarbeit.

Auswirkungen auf den Gesamtkapitalumschlag

Der Kapitalumschlag nimmt Einfluss auf die Höhe des Profits, und der Umschlag des Gesamtkapitals hat auch Wirkung auf die Schnelligkeit der Akkumulation.
Wenn zwei Kapitale die gleiche Größe und Zusammensetzung besitzen, eines davon seine Kapitalbestandteile doppelt so schnell umschlägt, wie der andere, erzielt es in derselben Zeit den doppelten Profit und halbiert die Abschreibungszeit des festen Kapitals.

Weitere wichtige betriebswirtschaftliche Kennzahlen die mit dem Kapitalumschlag zusammenhängen sind die Umsatzrentabilität, die Umschlaghäufigkeit,  der Turnover, die Umschlagszeit,  die Gesamtkapitalrentabilität, die Umschlagzeit und der ROI.

Umsatzrentabilität = Verhältnis von Gewinn zu Umsatz
Umschlaghäufigkeit = Wie oft der Lagerbestand komplett entnommen und wieder ersetzt wird.
Gesamtkapitalrentabilität = Verzinsung des Gesamtkapital (Eigenkapital & Fremdkapital) eines Unternehmens.